Ich erinnere mich gut an einen Kunden, der weit entfernter Bekannter meiner Familie war. Wir kannten uns, wir wussten beide was der andere macht. Ich war jung und dynamisch, der Kunde älter und erfahrener. Beide aus verschiedenen Disziplinen. Nun bekam ich den Anruf, dass wir uns bitte treffen sollten damit wir ein paar Sachen besprechen. Als erstes wurde ein Video gebraucht. Ich hab den Sinn und Zweck des Videos sofort verstanden aber ich fand das Thema so trocken, dass ich es erstmal als Apokalypse darstellte…verpackt als Animationsvideo. Boom. Gelandet. War voll der Treffer. Hat direkt gefallen, denn damit hat der Kunde nicht gerechnet. Am Ende war es so Mickey Mouse Niveau, dass man das Video auf allen Messen überall nutzen konnte, da es ohne Ton auch funktionierte. Kaum vorstellbar aber Tah-Daaah. Hadi konnte es umsetzen. Toll gemacht, Hadi. Gut abkassiert, weiter geht’s.
Ein Jahr später ruft mich der gleiche Kunde an. Diesmal kein Video sondern eher das Corporate Design. Etwas aufpeppen und modernisieren. Aber nicht zu sehr. Soll ja trotzdem in die konservative Branche reinpassen und die Zielgruppe mit denen man dort zu tun hat ist kurz vor‘m Renteneintritt. Nach 5 verschiedenen Entwürfen wurde ich ins Büro bestellt. „Bitte zum persönlichen Termin vorbeikommen. Wir müssten was besprechen“. Ich dachte, das wäre nun ein Homerun, eben weil wir uns ja schon lange kennen und das erste Projekt so gut war. „Hadi, ich bin echt enttäuscht von dir…mit so einer schlechten Leistung von dir habe ich wirklich nicht gerechnet“.
Bis heute begleitet mich dieser Satz wenn ich im Tunnel bin. Wenn ich zu verkopft bin und versuche eine Branche zu verstehen, mich rein zu denken und die wiederholenden Muster zu verstehen. Doch genau Das ist falsch. Ich wurde angerufen eben weil ich exotisch bin und mit einem Konzept um die Ecke komme, der nicht dem Standard entspricht, sondern auffällt und zum Tischgespräch wird. Der Auftrag ging in die Hose. Ich bekam nie wieder einen Auftrag von dem Kunden aber diese Lektion ist mehr Wert als jedes Geld. Erst da habe ich meinen Designer-Wert verstanden. Ich habe in meinem Abschluss (Diplom-Design) eine Bestätigung gesehen – also ein Zertifikat, dass ich fachlich dazu fähig bin Dinge zu designen. Ich hab aber nicht verstanden, dass viele dies als exotischen Beruf wertschätzend ansehen und sich gerne davon inspirieren lassen. Sie gehen gerne auf eine kreative Reise und lassen sich berauschen. Denn genau das ist ja was anderes als der Standard Trott, den sie eh jeden Tag sehen. Gefühlt hab ich mich selbst runter gedrosselt und meinen eigentlichen Markt-Wert versteckt.
Letztens kam ein guter Freund zu mir und sagte: „Hadi, befrei dich von allem, was dich grad blockiert. Deine Designs sehen gerade scheiße aus. Geh nach Hause und mach irgendwas, dass deine Birne mal frei ist“. Und so war es…so wie all diese Blogs die ich schreibe, kommt meine Motivation und Inspiration immer abends wenn alle schlafen und kein Mensch mehr arbeitet. Ich lege meine Termine immer in den Abend. Die Besprechungen sind meist digital und da stoße ich auch mit den Leuten mit ‚nem Bierchen an, denn wir haben uns schließlich abends verabredet, um Ideen auszutauschen und kreativ zu sein. Und genau das ist, was mich ebenfalls inspiriert und antreibt: Business Design – neu denken, überraschen und das Geschäft auf neue Beine stellen – dabei spielt es keine Rolle wo man anfängt. Direkt beim Corporate Design, Logo, Social Media Auftritt oder gar das gesamte Geschäftsmodell. Transformation war und bleibt immer das Schlüssel-Element, was ein Geschäft nach vorne gebracht hat. Mich berauscht das richtig. Dich auch? Dann lass uns gemeinsam trippen.
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Info: das Beitragsbild wurde mit der kostenlosen AI Software PIXLR erstellt.