Ich musste viele Niederlagen einstecken und diese am Ende auch akzeptieren. Dabei meine ich nicht ein Fußballspiel oder sowas. Als ich 18 Jahre alt war strebte ich eine Model-Karriere an. Zu dem Zeitpunkt war ich sehr competitive und wollte alles – was künstlerisch oder design-lastig angehaucht war – besser machen als jeder andere. Das war die Zeit, in der ich immer 5-6 Projekte parallel am Laufen hatte und so auch gefühlt Tausend Menschen kannte und mit denen auch diese Projekte umgesetzt hatte.
Ich kannte da so einen Typen, der aus Zufall bei DIOR in Paris mitgelaufen ist und das sah so einfach und locker bei ihm aus. Ein Mädchenschwarm und total cool. Mit dem konnte ich gut einen trinken gehen. „Eine dieser legendären Nächte“ teile ich mit ihm. Ich wollte genau das Gleiche erreichen. Ich hatte viele Fotos gemacht, trainiert, Castings gemacht. Wurde sogar paar Mal angeheuert als Model und auch von zwei Model-Agenturen aufgenommen.
Während meines Studiums war ich in China und war dort in Shanghai in einem Club. An dem Abend war sogar die Neueröffnung eines Clubs und dort traf ich einige Jugos, die Models waren.
Die nächsten Nächte hab ich mit denen durchgefeiert und was passierte? Da kam ein Typ zu mir, streckte eine Visitenkarte aus und sagte: „I want you on the Shanghai Fashion Week, it’s happening next week“. Ich hatte abgelehnt. Ich musste am nächsten tag weiter nach Peking zu einem Design Workshop…als ich nach Hause kam, hatte ich Gewissensbisse weil ich dachte, dass „die eine einzige Chance“ weg war. Danach kontaktierte ich die Jugo-Freunde, die ich in China kennenlernte, fuhr sogar nach Kroatien, um mit einem bekannten Fotografen (Vogue, Elle etc) Fotos zu machen und damit auch eine bessere Sedcard zu haben. Ein Tag später traf ich einen dieser Model-Freunde in der Hauptstadt Zagreb, um von ihm einen Rat zu bekommen wegen einem Modelvertrag. An diesem Tag wurde mir ein Modelvertrag einer Modelagentur in Kroatien angeboten. Ich sollte in vier Monaten nach China reisen. Das ging schnell…Ich sollte mir ein paar Gedanken machen, in ein paar Tagen zurückkommen und dann würden wir die Verträge unterschreiben. Und am Ende…nichts. Ich bekam vor Ort eine Absage weil drei seiner Models in China verhaftet wurden und all seine Werbedeals geplatzt waren. Also kein DIOR Level…und ich war so kurz davor…
In dieser ganzen Modelzeit war ich im Flow und ich bekam auch einige Schauspiel-Rollen – auch im Trash TV bei „Schicksale“ auf SAT1. Da war sogar mal ‚ne Kuss Szene drin. Irgendwann auch beim saarländischen Tatort und dort hatte ich ganze 2,5 Sätze gesprochen. Auch im Schauspiel strebte ich genau das gleiche Ziel an: ganz groß rauskommen. Entweder alles oder nichts. Das war mir so wichtig, dass ich mich echt kaputt gemacht habe. Zur Erinnerung: ich machte trotzdem immernoch 5-6 Projekte parallel in der Zeit.
Dann kam diese eine Chance: Kinorolle. „Fucking Berlin“ Verfilmung eines Bestsellers. Woah! Ich war der Einzige, der nicht aus Berlin kommt und gecastet wurde. Nach dem Videocasting kam die Absage. Ich wär zu teuer wegen Hotel, Versicherung usw…. Angeheuert wurde Mateusz Dopieralski. Guter Schauspieler. Das wars wohl…dann blieb nur noch die Musik und Design.
Musikalisch starteten wir 2019 mit Dreck der Stadt. Polarisierend. Eine große Truppe mit 20 Leuten. Jeder wollte dabei sein. Jeder hat uns geliebt und gehasst. In der ganzen Südwestpfalz. 2020 wurde die Dreck der Stadt Truppe für 15 Konzerte gebucht – in ganz Deutschland.
Das Konzept war simpel und cool: wir kommen mit einem Drecksbus (ein VW T4 Bus) und machen die Pre- und Aftershow Party. Im Bus sitzt der DJ, auf dem Bus wird performt und Stimmung gemacht. Mit dabei: cooles Merchandise, coole Leute – Hip Hop Kultur at ist finest – wie in den Straßen der Bronx in New York.
Dann kam Corona. Nur Absagen. 2 Jahre lang kein Konzert. Nach Corona wurden nur noch große Acts angeheuert, die Kleinen hatten keine Chance. Die Truppe hat sich immer mehr aufgelöst wegen privaten Problemen. Am Ende produzierten wir für die Fans noch ein letztes Album: „Der letzte Dreck“ – mit den Leuten die noch übrig waren. Um auch hier ein Ende zu setzen produzierte ich noch meine eigene letzte Soloplatte und hab mich verabschiedet. In den ganzen Jahren hatte ich so viel gelernt. Am Ende blieb das Design, was auch immer mein Plan A war. Ich bin eben ein Designer. Der Underdog der sich nicht kaputt machen lässt, auch wenn ich mir selbst den Druck mache. Heute kann ich sagen, dass ich echt zufrieden bin. Mit dem wo ich stehe, was ich kann und was ich tue. Ich hab mich entschieden mit Business Design anderen zu helfen den nächsten Schritt zu schaffen, ein Begleiter zu sein, den ich selbst gebraucht hatte. Ein Wingman und Partner sein, der einen nicht hängen lässt und der einem auch nicht böse ist wenn mal eine Weile nichts läuft. Im Business Design geht es um eine neue geschäftliche Identität. Die Zukunft. Suchst du zurzeit einen Partner, der dich bei deiner neuen Ausrichtung unterstützt? Lass uns einen Kaffee trinken – ohne Zucker!
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Info: das Beitragsbild wurde mit der kostenlosen AI Software PIXLR erstellt.